Dieses und Jenes biete ich nicht an. Warum Spezialisierung entscheidend ist.

„Ich bin Fotografin.“ – „Oh, ein schöner Beruf. Was fotografierst Du so?“ – „Och … was mir vor die Linse kommt.“ Nein – ich komm nochmal rein.

Hallo, ich bin Viktoria und ich bin Personal Branding-Fotografin.

Was Du bei mir alles nicht (mehr) bekommst …

– Hochzeitsfotos
– Passbilder
– Babybauchfotos
– Babyfotos
– Kinderfotos
– Kindergartenfotos
– Schulfotos
– Beautyfotos
– Produktfotos
– Bewerbungsfotos
– Tierfotos
– Familienfotos
– …

Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen.

Bei mir gibt es keinen fotografischen Bauchladen.

„Aber indem Du Dich so einschränkst, schränkst Du doch auch Deine Zielgruppe massiv ein, und damit Deine potenziellen Aufträge.“

Ja, vollkommen richtig. Und das ist sogar gewollt. Warum?

Mein Anspruch an meine Fotografie ist immer maximal hoch. Das bedeutet, ich will immer das bestmögliche Ergebnis erzielen. Für wieviele der extrem vielfältigen Foto-Genres kann ich das gewährleisten?

Damit ein Foto für mich gut ist, muss es mehr sein als technisch einwandfrei.

Und, ganz ehrlich, ich bin mir nicht sicher, ob ich mit dieser Überzeugung je in der Lage wäre, zum Beispiel Kindergartenfotos zu produzieren (wo es um Quantität geht).

Aber Hand auf’s Herz – als ich zum ersten Mal Angebote wie „spirituelles Business-Coaching für Frauen ab 40“ gesehen habe, habe ich auch geschluckt. So eine starke Einschränkung, so eine spitze Nische? Kann man dafür überhaupt genug Kunden finden, sodass es zum Leben (nicht nur zum bloßen Über-Leben) reicht?

Und dann lernte ich, dass Positionierung der einzige Weg zu den sagenumwobenen Wunschkunden ist.

Viktoria-Behr-Portrait-Vicky_Steinhude-1 Dieses und Jenes biete ich nicht an. Warum Spezialisierung entscheidend ist.

Ich muss nicht alles sein. Und ich muss nicht für jede/n richtig sein. Das zu begreifen, hat zwei Dinge mit mir gemacht: Erstens nahm es mir den riesigen Druck, ständig auf allen Hochzeiten (sic!) tanzen zu müssen. Mich andauernd mit maximaler Perfektion präsentieren zu müssen (weil ja jede/r, immer, überall, ein Kunde sein könnte).
Zweitens hat es mir den Schlüssel zu dem gegeben, was ich wirklich möchte: mehr und mehr spannende Anfragen von Menschen, die so ticken wie ich.

In meiner bisherigen Laufbahn als Fotografin habe ich vieles ausprobiert. Mein Herz brannte nicht für den Fotojournalismus. Es brannte nicht für Produktfotografie. Es flackerte für Frauenportraits, für Kinderportraits, für alles Kreative.

Aber mein Herz lodert und brennt für Branding-Fotos von Menschen, die selbst auch für etwas brennen.

Und so lehne ich ab, was nicht zu mir passt – die gelegentlichen Anfragen für Hochzeiten, die täglichen Anrufe für Passbilder … und meine Zeit, Leidenschaft und Energie gehört voll und ganz denen, die sehen können, in welchem Genre ich wirklich kraftvolle Bilder für sie machen kann.

Sich zu spezialisieren ist manchmal keine leichte Entscheidung

Selbstverständlich ist es manchmal schwierig, sich gegen einen Auftrag zu entscheiden. Bei jeder dieser Entscheidungen für Deine Abgrenzung, für Dein Nein, lässt Du ja auch Geld auf dem Tisch liegen. Geld, das vielleicht gerade in Deinem Leben fehlt.

Außerdem erfordert es Mut, sich auf eines festzulegen. Was, wenn es einfach nicht funktioniert? Nur nach reiflicher Überlegung (oder, wenn Du so bist wie ich, nach schmerzhaften Lernerfahrungen *zwinkersmiley*) sollte man diesen Schritt gehen.

Trotzdem ist eine klare Positionierung langfristig ein Vorteil für Deine Sichtbarkeit. Indem Du klar aussprichst, was Du für wen anbietest (und was nicht), wirst Du automatisch auch sichtbarer für diejenigen, die genau nach Dir gesucht haben.

Zieh genau die richtigen Kunden magnetisch an

Dieser Artikel soll nicht nur ein Statement zu meiner Arbeit als Fotografin sein – er soll auch eine Anregung sein für alle, die sich nicht ganz sicher sind, wie sie sich positionieren sollen. Überlege Dir, mit wem Du am allerliebsten arbeitest. Lass den Rest weg. Es gehört natürlich noch einiges mehr zu diesem Findungsprozess, aber im Grunde ist es so einfach.

Wie klein oder groß ist Deine Nische? Schreib mir gern als Kommentar, was Du anbietest – und für wen.

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