Die Wahrheit über Wunschkunden

Bestimmt hast Du das auch schon gelesen – allein heute morgen ist es mir schon dreimal begegnet.

Wunschkunden.

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Es gibt sogar ein Buch, das da heißt: „Wunschkundenbusiness“. Es steht in meinem Bücherregal, in dem Abschnitt, in dem die ungeliebten Bücher und Fehlkäufe ihr trauriges Zuhause gefunden haben.

Was ist denn jetzt ein Wunschkunde? Meine Freundin Ilona formulierte kürzlich eine schöne Definition, die mit Endlosurlaub auf den Seychellen zu tun hatte. Klar! Ein Kunde, der uns das ermöglicht, wäre wohl für jede/n der Wunschkunde schlechthin.

Aber ist das (Geschäfts-)Leben nun ein Ponyhof und darf ich mir einfach was wünschen – und dann kommt mein Wunschkunde auf magische Weise herbeigeflattert?

Viele glauben, dass man nur einen Wunschkunden definieren muss, und schon läuft es. Leg Dich auf ein Geschlecht fest, denk Dir einen Namen aus und erstelle eine Liste mit fiktiven Hobbys und Orten, wo sich diese Wunschkunden-Persona rumtreiben könnte. Boom, Weg zum Erfolg geebnet.

Dabei ist der Begriff selbst schon Ursprung des Irrglaubens. Die Wahrheit ist, dass Du selbstverständlich Deine Zielgruppe definieren solltest – aber die Definition dieser ist nur ein winziger Teilschritt. Und: Du musst Dir darüber im Klaren sein, welche Aspekte eines „Wunsch“-Kunden denn wirklich relevant für Dein Business wären.

Willst Du Personal Trainer-Stunden verkaufen, spielt der Musikgeschmack Deines Wunschkunden eine eher untergeordnete Rolle. Soll Dein Kunde handgenähte Stirnbänder kaufen, musst Du nicht unbedingt seine oder ihre Lieblingsbücher kennen.

Will sagen: Die meisten „Bausätze“, die Du online und in Büchern für Wunschkunden findest, sind viel zu detailliert und damit gleichzeitig viel zu verallgemeinernd. Es passiert leicht, dass Du Dir mit einem solchen Werkzeug einen Wunschkunden ausdenkst, den Du in der Realität nie antreffen würdest – und der nichts mit dem zu tun hat, was Du eigentlich vermarkten und verkaufen möchtest.

Meine eigene Erfahrung mit eigenen und Kunden-Projekten sagt mir, dass es wesentlich sinnvoller ist, sich selbst sichtbar zu machen. Indem Du mit all Deinen Merkmalen, Deinen Eigenheiten und Deiner Ausdrucksweise gut sichtbar am Markt platziert bist, bewegen sich automatisch Menschen in Deine Nähe, weil sie Gemeinsamkeiten oder Gleichgesinntheit feststellen.

Und das sind … na? Richtig: WUNSCHKUNDEN.

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